Wunschliste 0

Wer war Benno von Achenbach?

Geboren am 24.07.1861 in Düsseldorf,

gestorben am 15.10.1936 in Berlin.

Benno von Achenbach wurde am 24. Juli 1861 in Düsseldorf geboren. Er ist der Begründer einer deutschen Fahrkunst und einer der großen Meister des Fahrsports. Früh erwachte sein Interesse für die Fahrerei. Achenbach lernte das Gespannfahren bei seinem englischen Fahrlehrer Edwin Howlett. Aufbauend auf die bei ihm gelernte Fahrweise postulierte er als oberstes Ziel, möglichst pferdeschonend und effizient zu fahren und führte dazu ein Fahrsystem mit teilweise standardisierter Ausstattung (Aschenbachleine) ein. Sein Motto war: nachgeben statt annehmen. Heute nennen wir sie die Achenbach´sche Fahrweise. 1892 erhielt er die erste goldene Medaille für stilvolles Fahren. 1906 wurde er durch Wilhelm II zum königlichen Marschall berufen, wo er den Fahrunterricht leitete und Wagen und Geschirre nach fachmännischen und künstlerischen Gesichtspunkten modernisierte. Während dieser Tätigkeit wurde er drei Mal, zuletzt 1913, zur Olympia-Show nach England kommandiert. 1899 verfasste er die Stil-Anspannungsgrundsätze, die vom Kartell für Reit- und Fahrsport als Anhaltspunkte anerkannt wurden. 1922 erschien die erste Auflage seines selbst verfassten Buches „Anspannen und Fahren“, das es auch heute noch zu erwerben gibt. Das Buch hat er selbst illustriert. Seine malerischen Fähigkeiten erbte er von seinem Vater, dem berühmten Landschaftsmaler Oswald Achenbach. Die in dem Buch beschriebene Fahrlehre ist in Deutschland in die Turnierordnung eingegangen und wurde von vielen Ländern übernommen. Heute ist sie die in Europa am meisten gelehrte und praktizierte Methode des Kutschenfahrens und ist vor allem im Fahrsport ein Quasi-Standard. Achenbachs Wissen um Pferde wird als unerschöpflich beschrieben. Er war ein großer Ästhet und stets um Stil und Eleganz bemüht. Während des Aachener Turniers 1931 wurde er durch eine öffentliche Ovation geehrt und sein Lebenswerk durch eine Festrede gewürdigt. Am 15. Oktober 1936 starb Benno von Achenbach im Alter von 75 Jahren in Berlin. Das Fahrsystem „nach Achenbach“ wurde Anfang der zwanziger Jahre in Deutschland eingeführt und ist seither die Basis der Ausbildung für Fahrer und Pferd. Achenbach hat in einer Zeit, in der das Pferd noch die Hauptlast aller Transporte zu erbringen hatte, intensive Studien der verschiedenen Anspannungstechniken und Fahrmethoden durchgeführt. Er bereiste dabei Deutschland, Frankreich und England. Durch Vergleich und Bewertung aller Fahrstile, die er auf seinen Reisen kennen lernte, hatte er sich das Ziel gesetzt, unter Berücksichtigung der Schonung der wertvollen Pferde größtmögliche Zweckmäßigkeit und Sicherheit beim Fahren mit Pferden zu verwirklichen.

Die Merkmale des Achenbach´schen Fahrsystems

Zum korrekten Fahren nach Achenbach gehört die Achenbach-Leine, eine Fahrpeitsche und die feste Bracke. Die Achenbach-Leine lässt sich vom Kutschbock aus verschnallen. Der Fahrer braucht also nicht abzusteigen, um Korrekturen an einem ungleich ziehenden Gespann vorzunehmen. Die Leinenhaltung beim Ein- und Zweispännigfahren ist auch für das Vier- und Mehrspännigfahren maßgebend. Es ist zwar ein Dazulernen, aber kein Umlernen erforderlich. Bei der Grundhaltung hat der Fahrer die rechte Hand frei zum Peitschengebrauch, zur Betätigung der Handbremse, zum Verkehrszeichengeben und zum Grüßen. Wendungen lassen sich auch aus der Grundhaltung heraus mit nur einer Hand fahren.

Wendungen werden durch leichtes Annehmen beider Leinen und anschließendem Nachgeben der äußeren Leiche eingeleitet. Ein Gleiten- bzw. Durchrutschenlassen ist nicht erlaubt, weil gefährlich. Beide Hände werden senkrecht gehalten. So werden Wendungen lediglich durch Drehung der Handgelenke aus der Dressurhaltung heraus ermöglicht. Rechts- und Linkswendungen sind voneinander verschieden und werden deshalb unterschiedlich gefahren. Quelle: Skriptum Das Österreichische Fahrerabzeichen in Bronze, Kurt Seidl & Josef Stickelberger

Österreichische Fahrerabzeichen werden in folgenden Klassen zuerkannt: Österreichisches Fahrerabzeichen in Bronze (ÖFAB), Österreichisches Jugend Fahrerabzeichen in Bronze (ÖJFAB), Österreichisches Fahrerabzeichen für Vierspänner in Bronze (ÖFABV), Österreichisches Fahrerabzeichen in Silber (ÖFAS), Österreichisches Fahrerabzeichen in Gold (ÖFAG)

Das ÖFAB können alle Fahrer, die über einen Landesfachverband für Pferdesport dem OEPS angeschlossen sind, ab dem 16. Geburtstag auf Grund einer erfolgreich abgelegten Prüfung erwerben. Abweichend hiervon ist gem. §70 STVO das Lenken von Gespannen im Rahmen der Ausbildung an einer landwirtschaftlichen Fachschule im Beisein von geprüften Fahrinstruktoren oder Fahrlehrern ab dem vollendeten 15. Lebensjahr zulässig. Die Abhaltung der Prüfung fällt in den Wirkungsbereich der Landesfachverbände. Dies umfasst auch die Bestellung der Richter und der Beisitzer. Die Prüfung zur Erlangung des ÖFAB besteht aus einer praktischen Prüfung im Straßenverkehr und einer mündlichen Prüfung, wobei Achenbach gezeigt werden muss. Praktische Prüfung im Straßenverkehr: Die Vorstellung und Beherrschung eines Zweispänners im Schritt und Trab mit vorschriftsmäßiger Leinen- und Peitschenführung geradeaus und in Wendungen, verkehrsgerechtes Verhalten mit diesem Zweispänner, richtiges Auf- und Absteigen mit vorschriftsmäßigem Vermessen der Leinen. Die Beurteilung „bestanden“ ist erforderlich. Die theoretische mündliche Prüfung erfolgt gemäß dem FENA-Lehrbuch.

Das ÖJFAB können alle Fahrer ab dem 9. Lebensjahr und bis max. 18. Lebensjahr auf Grund einer erfolgreich abgelegten Prüfung erwerben. Das ÖFABV können alle Fahrer ab dem 18. Lebensjahr auf Grund einer erfolgreich abgelegten Prüfung erwerben. Voraussetzung: Inhaber des ÖFAB seit mindestens sechs Monaten. Das ÖFAS kann nur von solchen Fahrern erworben werden, die das 18. Lebensjahr vollendet und im Besitz des ÖFABV sind und die Prüfung erfolgreich abgelegt haben, oder Turniererfolge gemäß § 741 nachweisen können. Staatlich geprüften Fahrlehrern wird das ÖFAS auf Antrag zuerkannt. Das ÖFAG kann nur von solchen Fahrern erworben werden, die im Besitz des ÖFAS sind und Turniererfolge gemäß § 741 nachweisen können.

Jetzt Rossinger Abonnent:in werden!­
4 Mal jährlich praxisnahes Insiderwissen zu Kaltblut und Haflinger aus Österreich, Bayern und Südtirol.

€ 49,- (Österreich)
€ 50,- (EU, Ausland)
Jetzt abonnieren